Weihnachtsevangelium 
              
Als Jesus zur  Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, kamen  Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene  König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um  ihn zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz  Jerusalem. Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes  zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden  sollte. Sie antworteten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht es bei den  Propheten: Du Bethlehem im Gebiet Judäa, bist keineswegs die unbedeutendste  unter den führenden Städten von Judäa; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen,  der Hirt meines Volkes Israel. 
            Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und  ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte  er sie nach Bethlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind  ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mit, damit auch ich hingehe und  ihm huldige.
            Nach  diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie  hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort  blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude  erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter, da  fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und  brachten ihm Gold, Weihrauch als Gabe dar. Weil aber im Traum geboten wurde,  nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg  in ihr  Land.
             ![]()
            Der Adventskranz 
            Der Adventskranz hängt in der Kirche, im Kindergarten und auch bei uns zu  Hause. Ohne den Adventskranz mit seinen vier Kerzen können sich viele die  Adventszeit nicht vorstellen. Aber den Adventskranz gibt es noch gar nicht so  lange. Angefangen hat es vor über hundert Jahren in Hamburg. Damals gab es  viele Kinder die keine Eltern hatten. Sie hatten kein zu Hause und bettelten  auf der Straße. Aus Not wurden manche zu Verbrechern und landeten im  Gefängnis.  Aber vor ca. 150 Jahren wohnte evangelischer Pfarrer Johann  Heinrich Wichern in Hamburg. Er kümmerte sich um die Kinder und Jugendlichen  und besonders um die Jungen. Er baute ein großes Haus in Hamburg so um, dass er  viele von der Straße dorthin holen konnte. Sie hatten einen Platz in dem Haus,  schliefen dort und bekamen zu Essen. Aber sie erlernten auch einen Beruf. So  brauchten sie nicht mehr zu betteln, sondern konnten selbst ihr Geld verdienen.  Diese Haus heißt das "Rauhe Haus". Nun wurde im Rauhen Haus jedes  Jahr im Advent eine Andacht gehalten. Dann versammelten sich alle Jungen, und  Pfarrer Wichern erzählte von Advent und Weihnachten. Sie sangen auch viele  Lieder. Weil jeden Tag eine Kerze angesteckt wurde, hieß die Andacht  Kerzenandacht. Jeden Tag kam eine Kerze mehr hinzu. 24 Kerzen standen auf einem  großen Holzreifen, der an einem Kronleuchter aufgehängt war. Und jeden Tag  wurde eine Kerze angezündet. An Weihnachten brannten alle 24 Kerzen. Weil den  Jungen dieser Holzreif mit den 24 Kerzen so gefiel, schmückten sie ihn noch mit  Tannenzweigen, als Zeichen für das Leben. So hing vor über hundert Jahren im  Rauhen Haus in Hamburg der erste Adventskranz. Viele Leute fanden den  Adventskranz so schön, dass sie auch so einen Lichterkranz zu Hause haben  wollten. Doch wer hat schon so viel Platz in der Wohnung, dass er einen  Adventskranz aufhängen kann, der Platz für 24 Kerzen hat. So kommt es,  dass auf unseren Adventskranz nur vier Kerzen stehen, für jeden Sonntag eine.
